Weggeschaut
Heute
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Heute

Im Januar 2012 kam mein Sohn Leonhard Felix zur Welt. Ich wusste, dass er einen ganz persönlichen Schutzengel haben würde, der bereits auf ihn wartete. Und den hatte er auch nötig, wurde er doch sechs Wochen zu früh auf diese Welt geholt. Mittlerweile ist er neun Monate alt, kerngesund und quicklebendig. Er bringt mir jeden Tag viel Freude und es ist schön ihn so aufwachsen zu sehen. Er entschädigt mich für so viele Dinge, auch wenn er an meiner Vergangenheit nichts ändern kann.

Meine Therapie habe ich mittlerweile offiziell beendet, obwohl ich immer noch in Kontakt mit meiner Therapeutin stehe. Wenn es notwendig sein sollte, so weiß ich, dass ich mich an sie wenden kann und auch einen Termin bekomme um mit ihr zu reden. Es ist gut zu wissen, dass es diese Möglichkeit gibt und es gibt mir Sicherheit meinen Weg allein weiterzugehen.

Die Selbsthilfegruppe in Innsbruck besuche ich auch weiterhin. Sie ist mittlerweile zu einem festen Bestandteil meines Lebens geworden. Ich investiere viel Zeit in die Organisation der Gruppe, besuche Seminare und Workshops um mich weiterzubilden und hoffe, damit anderen betroffenen Frauen helfen zu können.

Als ich die letzten Teile meines Weges hier niedergeschrieben habe, musste ich ein wenig recherchieren. Immerhin hatte ich den Abschnitt "Zeit nach der Klinik" vor gut drei Jahren geschrieben. Während dessen ist viel Zeit vergangen und ich habe ein wenig in meinem Therapietagebuch gelesen, welches ich stundenweise geführt habe. Es ist sehr interessant die ganze Entwicklung im Überblick zu haben und es macht mir wieder einmal deutlich, wie hart ich mit meiner Therapeutin gearbeitet habe. Diese vier Jahre waren unglaublich anstrengend aber auch wichtig für mich und ich bin sehr dankbar dafür.

 

geschrieben am 23.10.12