Keine Hilfe
Den ganzen Sommer über ließ er mich dann in Ruhe
und ich nahm an, dass nun alles vorbei sei. Aber weit gefehlt. Im
Herbst fuhren wird dann zu einem größeren Wettkampf und ich hatte
das unwahrscheinliche Glück, mit ihm in einem Auto auf der Rückbank
sitzen zu dürfen. Zum Glück ist aber alles ganz gut verlaufen.
Anders sah es dann am zweiten Abend aus. Wir saßen noch gemütlich
im Mannschaftszelt, weil es schon den ganzen Tag regnete.
Irgendwann gingen alles ins Bett und eh ich mich versah, war ich
mit ihm nur noch allein im Zelt. Wir saßen da und unterhielten uns
noch eine ganze Weile über alles Mögliche. In diesem Moment habe
ich auch nicht groß darüber nachgedacht. Plötzlich saß er ganz
dicht neben mir und nahm meine Hand. Keine Ahnung mehr, was danach
war. Ich dachte mir noch, nicht schon wieder, aber da merkte er
schon selbst, dass er grade wieder dabei war Mist zu machen. Er
murmelte dann etwas wie, dass es für ihn auch nicht einfach wäre
und ich habe dann zugesehen, dass ich in mein eigenes Zelt kam. Am
nächsten Morgen war ich stinksauer auf ihn auf mich und auf alles
andere. Ich hatte den ganzen Tag schlechte Laune, ging ihm seit
früh aus dem Weg und war froh, als wir endlich wieder nach Hause
fuhren. Gott sei Dank musste ich nicht wieder neben ihm
sitzen.
Danach entschied ich mich dann zu einer Beratungsstelle zu gehen,
weil ich annahm, dass nicht nur er ein Problem hatte, sondern wir
beide. Ich hatte auch schnell eine gefunden und so bin ich dann
eines Nachmittags dorthin. Zuerst hab ich dem Mann so ungefähr
erzählt, was so alles vorgefallen war und dann hat er mich mit
Fragen gelöchert. Am liebsten hätte er sofort zum Telefon gegriffen
und erstmal Anzeige gegen Unbekannt erstattet. Er konnte beim
besten Willen nicht verstehen, dass ich meinen Trainer nicht
bereits angezeigt hatte. Und auch so hat er mein Problem irgendwie
nicht richtig verstanden. Diese Aktion hätte ich mir sozusagen
sparen können.